Am Samstag, den 7. Februar 2015 absolvierte die Tauchgruppe Nord bei traumhaftem Wetter eine Eistauchübung im Freibad Groß Gerungs.
Zu Beginn unterwies Tauchgruppenkommandant BSB Josef Bruckner seine Kameraden in Sachen Risiken und Sicherheitsmaßnahmen bei Eistauchgängen. Dann schnitten die Taucher mit einer Motorkettensäge ohne Kettenöl zwei Löcher in die ca. 15 cm starke Eisdecke. Anschließend wurde der Eisklotz unter die Eisdecke geschoben und die Einstiegsstelle mit Pfosten gesichert. Beim Tauchen unter Eis befanden sich zwei Taucher gleichzeitig im Wasser. Diese waren mit einer Leine mit dem Leinenmann, welcher gesichert an der Einstiegsstelle stand, verbunden. Zusätzlich war ein voll adjustierter Sicherungstaucher am Einstiegsloch in Bereitschaft um bei Bedarf den Tauchern sofort zu Hilfe eilen zu können.
Das Eistauchen zählt zu den anspruchsvollsten Aktivitäten dieses Sonderdienstes. Neben der physischen Hürde Kälte bildet das Wissen, dass nicht an jeder Stelle aufgetaucht werden kann, eine zusätzliche psychische Hürde für die Teilnehmer.
Bezirkskommandant OBR Franz Knapp und Abschnittskommandant BR Christian Weis bestaunten neben anderen Besuchern diese ungewöhnliche Winterübung und informierten sich näher über den Sonderdienst Tauchen.
Die Tauchgruppe Nord ist in Weißenkirchen in der Wachau stationiert und zählt 20 aktive Mitglieder. Sie ist eine von vier Gruppen des Sonderdienstes Tauchdienst des NÖ Landesfeuerwehrverbandes.
Um Mitglied einer Tauchgruppe zu werden, bedarf es einiger Grundvoraussetzungen: mindestens dreijährige Feuerwehrzugehörigkeit, vollendetes 21. Lebensjahr, erfolgreich absolvierter Feuerwehrgrundlehrgang und Atemschutzgeräteträgerlehrgang, gesundheitliche Eignung sowie das Einverständnis des örtlichen Feuerwehrkommandanten.
Die Tauchausbildung, die als eine der härtesten und anspruchsvollsten Ausbildung im Feuerwehrwesen angesehen wird, erfordert von den Tauchern sehr viel Ausdauer und Konsequenz. Die Ausbildung zum Einsatztaucher (vom Grundlehrgang bis zum absolvierten Tauchlehrgang II) dauert zwischen drei und vier Jahren. Auch danach muss der Feuerwehrtaucher sich nicht nur einer jährlichen tauchmedizinischen Untersuchung, sondern auch diversen Weiterbildungslehrgängen unterziehen (u.a. Eistauchlehrgang und Taucheinsatzleiterlehrgang). Bei Übungen in der Gruppe wird das Wissen stets aktualisiert und aufrechterhalten. Zu erwähnen ist noch das sowohl die gesamte Ausbildung als auch die Einsätze freiwillig und ehrenamtlich erfolgen.
Der krönende Abschluss der Tauchausbildung ist der Eistauchlehrgang. Die in Groß Gerungs veranstaltete Übung diente einerseits den Tauchschüler sich auf diesen Lehrgang vorzubereiten als auch den fertig ausgebildeten Tauchern routinierter zu werden.
Die Niederösterreichischen Feuerwehrtaucher erfreuen sich bundesweit eines besonders guten Rufes bezüglich ihrer Ausbildung.
Ein Dankeschön an Tauchmitglied SB Stefan Grudl von der FF Groß Gerungs für die Vorbereitungsarbeiten und an die Gemeinde für die Zurverfügungstellung des Übungsareals.
Weitere Infos finden Sie unter www.tauch-nord.at.